Direkt zum Inhalt wechseln
[00:00:01.380] – Dr. Franziska Pfitzner-Eden PHINEO gAG

Nachdem Ziele für alle Stufen der Wirkungstreppe formuliert sind und Indikatoren für jedes Ziel entwickelt, gilt es zu prüfen, für welche Indikatoren es schon Daten gibt, die man nutzen kann und für welche Indikatoren es noch keine Daten gibt, die man also neu erheben muss. Dabei ist es wichtig, dass jeder Indikator mindestens eine Datenquelle hat. Datenquellen sind vor allem interne und externe Dokumente, die Zielgruppen, aber auch andere Stakeholder sowie Expert*innen. Eine gute Datenquelle zeichnet sich dadurch aus, dass sie leicht zugänglich ist, Daten von hoher Qualität liefert und mit vertretbaren Kosten nutzbar ist. Es gibt einige Fragen, die dabei helfen, zu überprüfen, ob eine Datenquelle geeignet ist.

[00:01:07.420] – Charlotte Buttkus PHINEO gAG

Wie leicht ist der Zugang zu dieser Datenquelle? Komme ich so überhaupt an diese Personengruppe heran, über die ich Daten sammeln will? Wie hoch ist die Qualität der Daten? Welche Kosten sind mit der Datenquelle verbunden? Und welche Ressourcen (Zeit etc.) erforder die Quelle? Wenn man das beantwortet hat, kann man besser den Kosten-Nutzen-Faktor beurteilen. Häufig übersieht man, dass es eigentlich schon eine ganze Reihe Daten gibt. Das kann z.B. sein: Daten aus der internen Projektdokumentation, Daten, die durch das Monitoring erfasst werden oder Daten aus amtlichen Statistiken. Die lassen sich heranziehen kann, wenn man schauen will, wie hoch eigentlich der Ausgangswert ist, also die sogenannte Baseline eines Indikator. Wenn das neu zu erhebende Daten sind, muss man sich überlegen: Wie komme ich eigentlich an die Daten? Und dafür werden dann in einem nächsten Schritt Datenerhebungsinstrumente erstellt.

[00:02:18.620] – Dr. Franziska Pfitzner-Eden PHINEO gAG

Generell gilt immer: so wenig wie möglich und nur so viel wie nötig Daten zu sammeln.

[00:02:29.460] – Thomas Knoll CARE Deutschland e.V.

Was wir festgestellt haben, dass es viele Instrumente gibt, die man sowieso einsetzt, die man noch nicht einmal als Evaluierungsinstrumente ansieht, und sie aber vielleicht nutzen kann. Eine Fortbildung ist ja auch ein formeller Akt, da muss man sich anmelden. Und alles, was man bei der Anmeldung schon erfassen kann, ist hilfreich. Und das sind Ergebnisse, die man nachher vielleicht nutzen kann. Das heißt, wir versuchen schon bei der Anmeldung herauszufinden: Was ist das für einen Schultyp? Welche Rolle hat die Person, die an der Fortbildung teilnehmen möchte? Ist das eine Lehrkraft oder ist das jemand aus der Schulsozialarbeit? Und das ist dann nachher vor allem auch für die Leistungsindikatoren, also wie ist unsere Zielerreichung, wie viele erreichen wir zahlenmäßig ? Sind es eher die Personen aus dem schulischen Umfeld? Das kann man sich alles zunutze machen.

Kernaussagen

  1. Jeder Indikator sollte mindestens eine Datenquelle haben.
  2. Datenquellen sind vor allem interne und externe Dokumente.
  3. Auch Zielgruppen sowie andere Stakeholder, z.B. Expert*innen, können Datenquellen sein.
  4. Eine gute Datenquelle ist leicht zugänglich, zeichnet sich durch eine hohe Qualität der Daten und vertretbare Kosten aus.

Tipp: Sammle Daten stets nach dem Prinzip: “so wenig wie möglich und so viel wie nötig”

Übung

Nachdem du deine Datenquellen identifiziert hast, wenden wir uns dem Erhebungsdesign zu.

Du kannst Methoden unterscheiden und Datenquellen auswählen, aber wenn kein strukturiertes Erhebungsdesign aufgesetzt ist, kann es leicht passieren, dass die Schritte durcheinander geraten. Mit einem guten Erhebungsdesign kannst du das vermeiden.