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Im Interview erzählt Irma Leisle, wie sie nach der Weiterbildung Wirkungsmanagement das Thema in ihre tägliche Arbeit beim Zukunftshaus Wedding integriert, welche Bedeutung die Wirkungstreppe für sie hat und welchen Tipp sie zukünftigen Teilnehmer*innen der Weiterbildung mit auf den Weg gibt.

Das Zukunftshaus Wedding in Berlin ist ein Stadtteil- und Familienzentrum sowie Mehrgenerationenhaus und dem Paul Gerhardt Stift zugehörig. Es versteht sich als Begegnungsort für die Nachbarschaft mit dem Ziel, den Stadtteil für die und mit den Bewohner*innen zu gestalten. Bei allen Formaten ist das Miteinander der Generationen und Kulturen wichtig, um den Zusammenhalt und Dialog zu ermöglichen.

Hallo Irma, wie bist du beim Zukunftshaus Wedding tätig und worin besteht euer Engagement?

Irma Leisle: Ich leite das Zukunftshaus Wedding. Wir existieren seit 2011 und sind mittlerweile auch ein Mehrgenerationenhaus. Wir sind in den letzten Jahren gewachsen. Aktuell sind wir zehn Hauptamtliche, 65 Freiwillige und zwischen 20 und 30 Honorarkräfte und bieten Beratung und Beteiligungsmöglichkeiten für Menschen aus der Umgebung an.

Was war für dich der Grund, dich für die Weiterbildung Wirkungsmanagement anzumelden?

Ich war beim Jahrgang 2021/2022 dabei, mitten in der Corona-Zeit. Manche Materialien von PHINEO kannte ich schon und hatte auch bereits das Kursbuch Wirkung. Das Thema Wirkung hat mich immer interessiert, aber wie das so ist, hatte ich oft nicht die Zeit, mich intensiver damit zu beschäftigen. Die Weiterbildung bot mir die Möglichkeit, weiter in die praktische Umsetzung im Bereich soziale Arbeit zu kommen.

Gab es während oder nach der Weiterbildung eine überraschende Erkenntnis?

Für mich ist die Wirkungstreppe besonders hilfreich, da sie eine klare Unterscheidung zwischen den ersten drei Stufen und der tatsächlichen Veränderung ermöglicht. Sie hat mir ein besseres Verständnis dafür gegeben, wie Wirkung messbar wird und wann sie tatsächlich einsetzt. Sie hilft mir auch dabei, zu erkennen, wenn keine Wirkung erzielt wird und warum das so ist. Diese Herangehensweise macht es mir leichter, Wirkung zu erklären und zu messen.

Habt ihr nach der Weiterbildung Veränderungen in der Organisation vorgenommen?

In meinem Projekt habe ich Workshops mit dem Team durchgeführt, um Wirkungsmanagement besser zu verstehen und Wirkungstreppen für einzelne Projekte zu entwickeln. Leider hat sich das Thema zwar später wieder etwas gelegt – dennoch nutzen die Kolleg*innen, die daran teilgenommen haben, die Erkenntnisse heute in Berichten und Anträgen. Dort wird ja immer häufiger nach der Wirkung gefragt. Ich fühle mich nun gut vorbereitet, um die Wirkung besser einzuschätzen, auch wenn wir nicht jedes Projekt von Anfang an vollständig durchgehen.

Gab es Widerstände bei der Umsetzung?

Ich habe ein sehr innovationsfreudiges und kreatives Team, was ein großer Vorteil war. Die meisten Kolleg*innen waren offen für das Thema. Ein größeres Hindernis waren jedoch die zeitlichen Ressourcen, die wir freischaufeln mussten. Rückblickend hätte ich das von vornherein stärker einplanen müssen.


Was hat sich nach der Weiterbildung an eurer Arbeit verändert?

Früher haben wir bei der Evaluation hauptsächlich auf die Anzahl der Teilnehmenden und allgemeines Feedback geachtet. Heute gehen wir einen Schritt weiter und fragen uns: „Was hat es tatsächlich bewirkt?“ Diese Frage ist nun ein fester Bestandteil unseres Arbeitsalltags und hat die Art und Weise, wie wir Evaluierungen durchführen, deutlich verändert.

Welchen Tipp gibst du zukünftigen Teilnehmer*innen der Weiterbildung Wirkungsmanagement mit auf den Weg?

Es ist wichtig, sich genügend Zeit für die Weiterbildung zu nehmen, wenn man sie wirklich gut umsetzen möchte. Es ist keine Sache, die nebenbei erledigen werden kann, sondern sie erfordert ernsthafte Auseinandersetzung und Zeitressourcen. Auch nach der Weiterbildung nimmt die Umsetzung in die Praxis weiterhin viel Zeit in Anspruch. Deshalb müssen entsprechende Ressourcen eingeplant werden.

Warum sollte jede*r eine Weiterbildung in Wirkungsmanagement machen?

Die Weiterbildung bietet einen neuen Blick auf die soziale Arbeit und fördert die Auseinandersetzung mit der Frage, warum wir bestimmte Dinge tun und welchen gesellschaftlichen Impact sie haben. Diese Perspektive hätte ich ohne die Weiterbildung wahrscheinlich nicht so intensiv betrachtet. Ich halte sie für sehr wertvoll.