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Bevor man sich an die Wirkungserhebung macht, ist es ratsam, die hierfür richtigen Parameter auszuwählen. Sonst erhebt man alles – und hat am Ende nichts.

Die zentrale Frage, die es im Vorfeld der Erhebung und Auswertung durchgeführter Maßnahmen zu beantworten gilt, ist: Was genau soll (mithilfe der Wirkungsanalyse) eigentlich herausgefunden werden?

Die Antwort auf diese Frage ist insofern wichtig, weil sie allein bestimmt, welcher Aufwand nötig ist. Je konkreter ihr wisst, welche Arten von Informationen benötigt werden, desto genauer lassen sich Prozess und Vorgehen planen (und umso weniger groß erscheint übrigens auch die Aufgabe).

Welche Erkenntnisse soll die Wirkungsanalyse liefern?

Die Wirkungsanalyse soll überlicherweise feststellen, …

  • auf welche Herausforderungen und Bedarfe das Projekt reagiert
  • welche Angebote und Leistungen das Projekt erbracht hat, und Aussagen über die Projektumsetzung treffen.

    Die gegebenenfalls quantitative Erhebung der Angebote und Leistungen beantwortet die Frage: Was haben wir getan?

    Wenngleich sich diese Frage in den meisten Fällen sehr leicht beantworten lässt, möchtet ihr im Zuge der Wirkungsanalyse aber vielleicht auch wissen, wie gut ihr etwas getan habt und ob die Aktivitäten in der geplanten Qualität und innerhalb des Budgetrahmens stattfanden. 
  • ob und in welchem Maß das Projekt seine Wirkungsziele auf den verschiedenen Stufen der Wirkungslogik erreicht hat
  • ob die Wirkungslogik funktioniert. Hier werden die (logischen) Grundannahmen, die hinter dem Projektkonzept stehen, mit den Erfahrungen aus der Praxis abgeglichen und reflektiert.

Im Rahmen der Wirkungsanalyse sollten dabei alle Aspekte in den Blick genommen werden. Je nach Interessenschwerpunkt wird sich dabei natürlich der jeweilige Fokus verschieben. Angesichts der schieren Menge möglicher Fragen kommt es darauf an, eine sinnvolle Auswahl zu treffen.

Idealerweise deckt der Fragenkatalog unterschiedliche Aspekte ab:

  • Welche Daten benötigt ihr für Reportings und Berichterstattung
  • Welche Informationen, um Prozesse beurteilen zu können
  • Welche, um zu lernen und Verbesserungen ableiten zu können?

Fragen, die sich zum Projektstart stellen, werden meist andere sein als mittendrin oder gar am Ende. Es kommt also darauf an, die Leitfragen der Wirkungsanalyse regelmäßig zu überprüfen. Wenn ihr die Fragen vor dem Hintergrund der Wirkungslogik eures Projekts formuliert, hilft das, Analyse und Prozess zu strukturieren und ggf. einzelne Spezialfragen zu priorisieren.

Diese Fragen helfen, die Wirkungsanalyse zu strukturieren und sich nicht in Details zu verlieren

Hier findet sich mehr dazu, was Inputs, Outputs, Outcomes und Impacts sind.

Negative und unerwar­tete Wirkungen berücksichtigen

Während der Wirkungsanalyse geht es darum, festzustellen, was erreicht wurde und welche positiven Veränderungen für die Zielgruppen es gab. Vergesst darüber aber nicht, dass im Rahmen eines Projekts auch ungeplante Effekte eintreten können, positive wie negative.

Frage dich und das Team daher auch:

  • Wer profitiert nicht vom Projekt? Welche (Unter-) Zielgruppen konnten nicht im erhofften Maße partizipieren
  • Welche Ziele wurden nicht erreicht? 
  • Welche unerwarteten positiven Wirkungen traten auf? 
  • Gab es negative Wirkungen?

Achtung: Erwartungen zügeln!

Mit einer Wirkungsanalyse sind häufig (zu) hohe Erwartungen verbunden. Zum einen wollen die Projektbeteiligten wissen, ob das Projekt die erwünschten Wirkungen zeigt. Und zum anderen wünschen häufig auch die, die das Geld geben, Wirkungsnachweise.

So nachvollziehbar das ist, aber die Erwartungen sollten sich im Wesentlichen daraus speisen, wie viele Ressourcen zur Verfügung stehen und welche Datenerhebungsmethoden angewandt werden. Könnt ihr aus dem Vollen schöpfen, ist alles kein Problem. Steht euch jedoch nur wenig Geld zur Verfügung, müsst ihr auf preisgünstige, aber wenig aussagekräftige Erhebungsmethoden zurückgreifen, deren Resultate überschaubar sein werden. Entsprechend zurückhaltend sollte sich das Erwar­tungsmanagement gestalten – eures ebenso wie das der Förder*innen.