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Lektion 5 von 7

Was bedeutet Skalierung?

Die Skalierung eines Angebotes bedeutet, das Angebot für viele Menschen nutzbar zu machen. Stell dir zum Beispiel vor, du bist bisher nur regional aktiv und bietest Seminare an. Nun möchtest du dein Angebot auf das ganze Bundesgebiet ausweiten. Dazu musst du in der Lage sein, viele Seminar an vielen Orten für vielen Menschen anzubieten. Dazu musst du sie replizierbar machen. Skalierung geht also zumeist einher mit Standardisierung: Anstelle einer maßgeschneiderten Lösung für jede*n Nutzer*in bietest du dann verschiedenen Nutzer*innen das gleiche Angebot. 
Das hat große Vorteile: Wenn sehr viele Personen dein soziales Angebot nutzen können, erreichst du mehr Menschen und erzielst bei ihnen potentiell eine positive Wirkung. Außerdem ist Skalierung wirtschaftlich, da bei kostenpflichtigen Angeboten die Einnahmen steigen. Oft sinken zudem die Kosten je Angebot, weil sich die Fixkosten auf mehr Angebote verteilen.

Hochbeete – standardisiert


Skalierung der Ackerpause

[00:00:00] – Julian Siegmann, AckerCompany GmbH

Bei der Ackerpause in Bezug auf Skalierung ist eine große Herausforderung oder vielleicht die größte Herausforderung, dass es eben nicht ganz so einfach standardisierbar ist, wie es vorher beispielsweise bei Schulen und Kitas gewesen ist. Es gibt nicht überall den Schulhof oder den Kitagarten, den man nutzen kann, sondern das sind ganz unterschiedliche Voraussetzungen, die man vor Ort findet. Und da eben einen guten Weg zu finden, der eine hohe Standardisierung hat, da sind wir ehrlich gesagt auch noch nicht am Ziel, was das angeht.

Da sind wir gerade dabei, unsere Skalierungsfähigkeit für die Ackerpause noch weiter zu verbessern. Ja, wo wir unsere Hausaufgabe noch machen müssen, ist beispielsweise die Anbaulösung vor Ort zu implementieren. Wir sind noch nicht so weit, dass wir sagen: Ok, wir machen immer genau die Hochbeete. Wir haben auch noch eine zu große Varianz in dem Thema, was wir dann anbauen. Wir machen noch, glaube ich, zu viele individuelle Anbaulösungen dann am Ende. Jetzt fängt es an, dass wir im Prinzip Kompromisse machen müssen und sagen, wir bieten das so und so und so an. Ansonsten kriegen wir es einfach nicht in der Größenordnung dann gestemmt.

[00:01:16] – Sabine Wiesmüller, Zeppelin Universität

Also welchen Aspekt von sozialunternehmerischem Handeln man hier sehr gut sehen kann, ist, dass sie sich von Beginn Gedanken darüber gemacht haben, wie sie ihre Idee skalieren können. Was kannst du jetzt also aus diesem Video mitnehmen? Wichtig beim Thema Skalierung ist, dass ihr in eurem Projekt oder bei eurem Angebot identifiziert, welche Elemente sich standardisieren lassen. Denn genau durch die Standardisierung ist es möglich, dass ihr dann, wie gesagt, eure Angebote, in welcher Form auch immer, seien es Produkte oder Dienstleistungen, replizierbar machen könnt.

Wenn du tiefer in das Thema Skalierung einsteigen möchtest, empfehlen wir dir das Handbuch der Stiftung Bürgermut:

Wirksam wachsen

Das Praxishandbuch für Non-Profit-Organisationen

Du hast dir die Chancen und Herausforderungen von Skalierung bewusst gemacht.

Nun wird es noch etwas wirtschaftlicher. Denn der Einsatz von Ressourcen gehört zum sozialunternehmerischen Handeln dazu. Erfahre in der nächsten Lektion, wie es Julian und seinem Team wirtschaftlich ergangen ist.