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Lektion 5 von 5

Welche Vorteile hat die Eintragung?

Zur Erinnerung: Die Eintragung ins Vereinsregister verleiht deinem Verein eine eigene Rechtspersönlichkeit. So stellst du sicher, dass der Verein nach außen hin als juristische Einheit anerkannt wird. Er kann dann zum Beispiel als Verein Verträge abschließen, und die Mitglieder müssen nicht mit ihrem Privatvermögen für Verbindlichkeiten haften. Zudem erleichtert die Eintragung in der Regel die Anerkennung der Gemeinnützigkeit, die steuerliche Vorteile mit sich bringt.

Überschaubare Kosten

Die Kosten für die Eintragung variieren. Als Orientierungswert kannst du von ca. 150 Euro für Notar- und Registergebühren ausgehen. (Stand: 2023)


Welche Unterlagen brauchst du?

Für die Eintragung ins Vereinsregister sind in der Regel folgende Unterlagen erforderlich:

  • Eine schriftliche Ausfertigung bzw. Kopie der Satzung. Diese muss den rechtlichen Anforderungen entsprechen und von mindestens sieben Mitgliedern unterschrieben sein.
  • Ein Protokoll der Gründungsversammlung, das alle Beschlüsse dokumentiert – insbesondere die Wahl des Vorstands und die Verabschiedung der Satzung. Es sollte von den Anwesenden unterzeichnet sein, zumindest von dem oder der Versammlungsleiter*in und Protokollant*in (außer die Satzung verlangt etwas anderes).
  • Sinnvollerweise, wenn auch nicht explizit vorgeschrieben: eine Liste mit den Namen und Adressen der Vorstandsmitglieder.
  • Antrag zur Eintragung, der von allen Vorstandsmitgliedern unterzeichnet ist. Diese Unterschriften müssen notariell beurkundet sein.


Für die notarielle Beurkundung müsst ihr nicht mehr zwingend zum Notariat gehen. Ihr könnt den Notartermin inzwischen auch per Online-Videomeeting durchführen, wenn die Notarin oder der Notar diese Variante anbieten. 

Das Vereinsregister wird bei den Amtsgerichten geführt. Um herauszufinden, welches Amtsgericht für deinen Verein zuständig ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  1. Ort des Vereinssitzes: Grundsätzlich ist das Amtsgericht zuständig, in dessen Bezirk dein Verein seinen offiziellen Sitz hat.
  2. Online-Recherche: Die meisten Amtsgerichte informieren auf ihrer Webseite über das zuständige Registergericht.
  3. Nachfrage beim Amtsgericht: Du kannst auch direkt bei deinem örtlichen Amtsgericht erfragen, welches Gericht für die Eintragung deines Vereins zuständig ist.

Die Zuständigkeiten und erforderlichen Unterlagen können je nach Bundesland in Deutschland variieren. Schau dir daher zur Sicherheit die Informationen des zuständigen Amtsgerichts an. So stellst du sicher, dass du alle erforderlichen Unterlagen korrekt einreichst.

Das Einreichen der Registeranmeldung kann inzwischen elektronisch erfolgen. Ihr könnt allerdings auch weiterhin Papierunterlagen einreichen. Alternativ könnt ihr die Unterlagen auch über den Notar oder die Notarin beim Vereinsregister einreichen lassen. 

Hinweis: Die Anerkennung der Gemeinnützigkeit eines Vereins ist nicht mit der Eintragung ins Vereinsregister identisch. Sie muss separat beim Finanzamt beantragt werden. Es kann einige Wochen dauern, bis der Bescheid vorliegt.


Das war eine Fülle an wichtigen Informationen. Hast du dir alle merken können? Finde es heraus!

Teste dein Wissen

Starte deine Vereinsgeschichte

Nun kannst du auch offiziell mit deiner Vereinsarbeit beginnen: Eröffne ein Bankkonto auf den Namen des Vereins. Stelle sicher, dass alle Finanzangelegenheiten ordnungsgemäß dokumentiert werden. Kommuniziere mit deinen Mitgliedern und arbeite gemeinsam an der Verwirklichung deiner Vereinsziele. Jetzt kann eine spannende und wertvolle Vereinsgeschichte beginnen!

Wenn du noch unsicher bist oder dir die Hürde zur Gründung eines eingetragenen Vereins zu groß erscheint, kannst du dir Unterstützung von einem Rechtsanwalt oder einer Rechtsanwältin holen. Das ist oft nicht teuer. Die Erfahrungen von Sascha machen Mut. Im Video verrät er außerdem, wie er sich die Zukunft seines Vereins vorstellt:

Sascha Neudorf, Gründer von Hoffnungswerk e. V.

Wir haben das so erlebt, dass die Rechtsanwälte und Steuerberater, die auf dieses Thema spezialisiert sind, in der Regel auch ja engagierte Menschen sind, die jetzt gar nicht in erster Linie darauf aus sind, möglichst viel Geld zu verdienen, sondern sie wollen, dass gute und sinnvolle Projekt an den Start gebracht werden. Und da haben wir ja viel gute Beratung bekommen und ich denke, das ist tatsächlich jedem zugänglich.

Das Vereinswesen in Deutschland ist so so toll aufgestellt. Das Vereinsrecht ist der Hammer, macht so vieles möglich. Ich sehe da mehr eine Chance als etwas, wovor ich warnen würde oder so, ganz im Gegenteil.

Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, dass wir für die Menschen da sind im Alltag. Natürlich haben wir auch viel Schlamm und Steine weggeräumt und gestemmt und alle anderen Dinge gemacht. Aber der Fokus ist immer auf die Menschen, die das betrifft. Und das soll auch so bleiben. Und wir haben den psychosozialen Bereich bei uns ausgeweitet. Das macht weit über 90 % unserer Arbeit mittlerweile aus. Dabei haben wir angefangen mit 90 % praktischer Arbeit.

Also diese Anpassungen waren notwendig und wichtig, weil die Situation dynamisch ist. Und das wird auch so bleiben. Eine unserer Devisen ist Hilfe zur Selbsthilfe. Das ist ein Thema, das gerade in der Katastrophenhilfe, aber auch sonst natürlich total wichtig ist. Das Ziel muss sein, dass wir die Menschen, die Hilfebedürftigen, nicht von uns abhängig machen, sondern im Gegenteil ihnen helfen, wieder selbst wirksam zu sein, eigenverantwortlich zu handeln, das Leben selber zu gestalten. Deswegen vereinfacht gesagt: Im besten Fall sind wir überflüssig und dann gehen wir auch wieder. Und nicht: Wir bauen etwas auf und schaffen uns selber sozusagen Arbeit, schaffen Abhängigkeiten.

Jetzt ist es soweit! Du bist bereit, deinen eigenen Verein zu gründen.

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